Melisende von Jerusalem

Eine der ersten Rezensionen zum neuen Buch von der sympathischen Stelíyana

Die Mission des Kreuzritters



Bewertung
: 5 Sterne
Kurzmeinung: Ein toller historischer Roman!

König Baudoin hat keinen Sohn, weshalb seine Tochter Melisende eines Tages den Thron erben wird. Als er ihr aber ihren zukünftigen Bräutigam vorstellt, lehnt Melisende ihn ab. Sie entscheidet sich dafür, die Stadt heimlich zu verlassen. Doch dieser Plan zeigt sich als nicht besonders schlau, denn ihre Eskorte wird überfallen und Melisende wird als Geisel genommen. Um seine liebste Tochter zu retten, ist König Baudoin bereit zum Verhandeln und schickt den mutigen Tempelritter Raol de Montalban zu Melisende. Bald wird aber klar, dass die Gefahr von mehreren Seiten droht.

Die Bücher von Ulf Schiewe sind immer ein Highlight! Ich liebe seinen flüssigen Schreibstil und seine Protagonisten muss man einfach lieben. Er schafft eine ausgewogene Mischung aus Geschichte und Abenteuer. Der Autor leistet eine hervorragende Recherchearbeit und verarbeitet sein Wissen gekonnt portionsweise im Buch. Die Dialoge sind immer ein Genuss und die Liebesgeschichte nicht zu kitschig. Dazu kommt natürlich eine gute Portion Spannung und voilà - ein absoluter Pageturner ist da!

Auch in "Die Mission des Kreuzritters" hat Ulf Schiewe einige Hürden für seine Charaktere vorbereitet. Ja, die Armen haben es wirklich nicht leicht, aber dadurch können sie über sich hinaus wachsen. Es hat mir enormen Spaß gemacht, die Entwicklung von Raol und besonders von Melisende zu verfolgen. Die Entführung und die anschließende Rettungsmission wurden zu einem Abenteuer. Aus der verwöhnten Prinzessin ist eine erwachsene Frau geworden, die gelernt, Menschen nicht nur nach ihrem Äußeren zu beurteilen. Sie hat gelernt, dass nicht alles selbstverständlich ist und man um vieles kämpfen muss. Aus der Prinzessin ist eine Herrscherin geworden.

Raol war aber auch eine sehr starke Figur. Er ist ein Held. Er ist mutig und erfüllt stets seine Pflichten. Wir haben aber auch eine andere Seite von ihm kennengelernt. Die Schale mag hart sein, aber das Innere ist weich. Er ist ein verletzlich und das macht ihn so menschlich und ja, sehr sympathisch. Zwischen ihm und Melisende ist eine so schöne und starke Liebe entstanden, die jedes Herz zum Schmelzen bringen kann. Eine Liebe, die unmöglich ist.