Die Mission des Kreuzritters
27/01/22 10:53 Archiviert unter: Rezensionen
Eine Rezension von Rotraud Tomaske in der Leser-Welt
Die Grundidee der Handlung
Dem Klappentext ist nichts mehr hinzuzufügen. Er beschreibt den Inhalt dieses Romans so genau, dass ich nicht noch einmal darauf eingehen muss. Mir bleibt nur zu bemerken, dass es Ulf Schiewe wieder einmal gelungen ist, Fakten und Fiktion so lebendig und authentisch miteinander zu verknüpfen, dass der Leser die Geschichte von Melisende und Raol gespannt und fasziniert verfolgt und dabei einen tiefen Einblick in die Verhältnisse des Heiligen Landes im 12. Jahrhundert gewinnt.
Stil und Sprache
Wie in fast allen seinen Büchern nutzt der Autor das Präsenz, um sein Publikum unmittelbar am Geschehen teilnehmen zu lassen. Nicht jeder mag das, aber ich persönlich fühle mich dadurch den Personen und ihren Erlebnissen besonders nah. Ich habe bereits 4 Romane von Ulf Schiewe rezensiert – und noch viele weitere von ihm gelesen – und es beeindruckt mich immer wieder aufs Neue, wie überzeugend und glaubwürdig er die tatsächlich verbürgten historischen Ereignisse mit seinen fiktiven Vorstellungen – wie es gewesen sein könnte – in Einklang bringt. Dazu gehört auch, dass er sich in der von ihm beschriebenen Zeit und Region bestens auskennt und die Örtlichkeiten so prägnant und anschaulich darstellt, dass man sie buchstäblich vor Augen hat und sich jede einzelne Szene sehr gut vorstellen kann.
Ulf Schiewe ist ein glänzender Erzähler und beherrscht die Kunst, mit seinen Geschichten sowohl sprachlich, als auch inhaltlich, immer wieder zu begeistern und zu fesseln, außerordentlich gut – ganz gleich, um welches Thema es sich handelt – und auch „Die Mission des Kreuzritters“ macht da keine Ausnahme.
Figuren
Melisende ist die älteste Tochter König Balduins II. von Jerusalem. Da er keinen Sohn hatte, war sie die Thronerbin, aber sie durfte als Frau – nach dem Verständnis ihrer Zeit – nicht ohne einen Ehemann regieren. Dass sie den ihr zugedachten Bräutigam nicht mochte, ist verständlich. Er war ihr völlig fremd, erheblich älter und nicht ihre eigene Wahl. Es ist gut vorstellbar, dass sie versuchte – durch die Flucht zu ihrer Schwester nach Antiochia – ihrem Schicksal zu entgehen und es selbstbestimmt zu gestalten. Im Verlauf der Handlung macht sie eine Entwicklung durch, indem sie sich der Verpflichtung gegenüber ihrem Land und ihrer Stellung immer mehr bewusst wird. Das beschreibt Ulf Schiewe sehr einfühlsam und nachvollziehbar.
Balduin II. von Jerusalem war ein guter Herrscher und ein guter Vater. Er scheint seine Töchter geliebt zu haben und wollte das Beste für sie. Aber er wusste auch, dass Melisende einen kampferprobten Mann an ihrer Seite brauchen würde, um ihr Erbe zu verteidigen und zu erhalten. Raol de Montalban ist eine fiktive Figur und steht stellvertretend für die vielen, anonymen Kreuzfahrer und Tempelritter, die im Heiligen Land kämpften – und starben – oft wirklich um ihres Glaubens willen, aber auch, um sich dort als jüngere Söhne ohne besondere Aussichten eine Existens zu schaffen.
Anhand seiner Person erfährt der Leser – fast nebenbei – interessante Details über die Anfänge des Templerordens, der viele Jahre eine herausragende Position in der Geschichte des Heiligen Landes einnehmen sollte.
Aufmachung des Buches
Auf dem Cover des Ebooks bildet ein mehrfarbiges, schemenhaftes, orientalisches Muster den Untergrund für eine Szene aus der Handlung. Sie zeigt einen Mann und eine Frau zu Pferd, hinter denen eine Festung zu sehen ist, von denen es im 12. Jahrhundert im Heiligen Land viele ähnliche gab. Das rote Kreuz der Tempelritter nimmt darüber die ganze Seite ein. Der Name des Autors, sowie der Titel und der Verlag sind in verschieden großen Lettern aufgedruckt. Auf einige Informationen über das Buch und den Autor folgt der Prolog von 1119, sowie 19 Kapitel, die mit aussagekräftigen Überschriften versehen sind. Anmerkungen zu Fakten und Fiktion, ein Glossar und ein Personenverzeichnis beschließen das Buch.
Fazit
Melisende von Jerusalem war eine wichtige historische Persönlichkeit ihrer Zeit, die aber heute fast unbekannt ist. Ulf Schiewe bringt sie nach mehr als 900 Jahren mit diesem spannenden und bewegenden Roman wieder in Erinnerung.
Die Grundidee der Handlung
Dem Klappentext ist nichts mehr hinzuzufügen. Er beschreibt den Inhalt dieses Romans so genau, dass ich nicht noch einmal darauf eingehen muss. Mir bleibt nur zu bemerken, dass es Ulf Schiewe wieder einmal gelungen ist, Fakten und Fiktion so lebendig und authentisch miteinander zu verknüpfen, dass der Leser die Geschichte von Melisende und Raol gespannt und fasziniert verfolgt und dabei einen tiefen Einblick in die Verhältnisse des Heiligen Landes im 12. Jahrhundert gewinnt.
Stil und Sprache
Wie in fast allen seinen Büchern nutzt der Autor das Präsenz, um sein Publikum unmittelbar am Geschehen teilnehmen zu lassen. Nicht jeder mag das, aber ich persönlich fühle mich dadurch den Personen und ihren Erlebnissen besonders nah. Ich habe bereits 4 Romane von Ulf Schiewe rezensiert – und noch viele weitere von ihm gelesen – und es beeindruckt mich immer wieder aufs Neue, wie überzeugend und glaubwürdig er die tatsächlich verbürgten historischen Ereignisse mit seinen fiktiven Vorstellungen – wie es gewesen sein könnte – in Einklang bringt. Dazu gehört auch, dass er sich in der von ihm beschriebenen Zeit und Region bestens auskennt und die Örtlichkeiten so prägnant und anschaulich darstellt, dass man sie buchstäblich vor Augen hat und sich jede einzelne Szene sehr gut vorstellen kann.
Ulf Schiewe ist ein glänzender Erzähler und beherrscht die Kunst, mit seinen Geschichten sowohl sprachlich, als auch inhaltlich, immer wieder zu begeistern und zu fesseln, außerordentlich gut – ganz gleich, um welches Thema es sich handelt – und auch „Die Mission des Kreuzritters“ macht da keine Ausnahme.
Figuren
Melisende ist die älteste Tochter König Balduins II. von Jerusalem. Da er keinen Sohn hatte, war sie die Thronerbin, aber sie durfte als Frau – nach dem Verständnis ihrer Zeit – nicht ohne einen Ehemann regieren. Dass sie den ihr zugedachten Bräutigam nicht mochte, ist verständlich. Er war ihr völlig fremd, erheblich älter und nicht ihre eigene Wahl. Es ist gut vorstellbar, dass sie versuchte – durch die Flucht zu ihrer Schwester nach Antiochia – ihrem Schicksal zu entgehen und es selbstbestimmt zu gestalten. Im Verlauf der Handlung macht sie eine Entwicklung durch, indem sie sich der Verpflichtung gegenüber ihrem Land und ihrer Stellung immer mehr bewusst wird. Das beschreibt Ulf Schiewe sehr einfühlsam und nachvollziehbar.
Balduin II. von Jerusalem war ein guter Herrscher und ein guter Vater. Er scheint seine Töchter geliebt zu haben und wollte das Beste für sie. Aber er wusste auch, dass Melisende einen kampferprobten Mann an ihrer Seite brauchen würde, um ihr Erbe zu verteidigen und zu erhalten. Raol de Montalban ist eine fiktive Figur und steht stellvertretend für die vielen, anonymen Kreuzfahrer und Tempelritter, die im Heiligen Land kämpften – und starben – oft wirklich um ihres Glaubens willen, aber auch, um sich dort als jüngere Söhne ohne besondere Aussichten eine Existens zu schaffen.
Anhand seiner Person erfährt der Leser – fast nebenbei – interessante Details über die Anfänge des Templerordens, der viele Jahre eine herausragende Position in der Geschichte des Heiligen Landes einnehmen sollte.
Aufmachung des Buches
Auf dem Cover des Ebooks bildet ein mehrfarbiges, schemenhaftes, orientalisches Muster den Untergrund für eine Szene aus der Handlung. Sie zeigt einen Mann und eine Frau zu Pferd, hinter denen eine Festung zu sehen ist, von denen es im 12. Jahrhundert im Heiligen Land viele ähnliche gab. Das rote Kreuz der Tempelritter nimmt darüber die ganze Seite ein. Der Name des Autors, sowie der Titel und der Verlag sind in verschieden großen Lettern aufgedruckt. Auf einige Informationen über das Buch und den Autor folgt der Prolog von 1119, sowie 19 Kapitel, die mit aussagekräftigen Überschriften versehen sind. Anmerkungen zu Fakten und Fiktion, ein Glossar und ein Personenverzeichnis beschließen das Buch.
Fazit
Melisende von Jerusalem war eine wichtige historische Persönlichkeit ihrer Zeit, die aber heute fast unbekannt ist. Ulf Schiewe bringt sie nach mehr als 900 Jahren mit diesem spannenden und bewegenden Roman wieder in Erinnerung.
Toller Abenteuerroman
17/01/22 13:33 Archiviert unter: Rezensionen
Es hat inzwischen schon viele schöne Rezensionen zu "Die Mission des Kreuzritters" gegeben. Ich kann natürlich nicht alle posten, aber hier noch eine von Sabine Forsch Buchmomente:
Ein toller Abenteuerroman mit starken Charakteren – ich war von Anfang an gefesselt und habe ganz nebenbei auch noch eine Menge über die Zeit zwischen dem 1. und 2. Kreuzzug erfahren.
Ulf Schiewe entführt den Leser in das Jahr 1129. In Jerusalem herrscht Baudouin II.. Um seine Nachfolge zu sichern, möchte er seine älteste Tochter Melisende mit dem Grafen Foulques d’Anjou verheiraten, doch seine widerspenstige Tochter lehnt das ab und flüchtet. Doch noch ehe sie ihr Ziel erreicht, wird sie überfallen und als Geisel genommen. Baudouin verhandelt und schickt seinen ergebenen Tempelritter Raol de Montalban, um seine Tochter wohlbehalten nach Jerusalem zurückzubringen. Was er nicht ahnt, dass die beiden in große Gefahr geraten.
Man wird direkt in die Geschichte hineingeschmissen und es ist von Anfang an spannend. Man bekommt Einblicke in den 1. Kreuzzug und in das damalige Leben in Jerusalem, aber auch in das Leben von Seldschuken und Muslimen, beides Kulturen, über die ich bisher nur wenig gelesen habe und daher auch nur wenig wusste. Melisende gerät in ein großes Abenteuer – erst indem sie vor dem zukünftigen Ehemann flieht, dann als sie als Geisel in einen Harem gerät und schließlich mit dem Tempelritter Raol auf dem Weg zurück nach Jerusalem, der voller Gefahren steckt. Die Geschichte lebt von den tollen Beschreibungen der Landschaften, Menschen und Szenerien, und man merkt, dass der Autor hier gut recherchiert hat. Getragen wird die ganze Geschichte aber durch die beiden tollen Protagonisten Melisende und Raol; und gegensätzlicher könnten die beiden kaum sein. Während Melisende aufbrausend und manchmal auch unüberlegt handelt, ist Raol ein vorausschauender und zurückhaltender Mensch, der Entscheidungen nicht wohldurchdacht trifft. Melisende redet sich oft um Kopf und Kragen, Raol dagegen ist eher still und verliert kein überflüssiges Wort. Ich mochte beide sehr gerne, jeden auf seine Weise, und da sie sowohl gute Seiten als auch Macken haben, sind sie sehr authentisch. Aber auch die anderen Figuren sind gut gezeichnet und lebendig, keiner wirkt stereotyp, sondern immer mit eigener Geschichte, so dass ich mir jeden gut vorstellen konnte.
Man ahnt vielleicht schon, dass es auch eine kleine Romanze gibt in diesem Buch, die auch einen gewissen Raum einnimmt, die mich aber nicht gestört hat, weil sie wohldosiert und passend war.
Gelungen ist dem Autor die Verknüpfung von Wahrheit und Fiktion. Denn Melisende hat es tatsächlich gegeben, genau wie ihren Vater als Herrscher Baudouin und den Gemahl Foulques d’Anjou. Es ist immer schwer, historischen Persönlichkeiten Leben einzuhauchen und natürlich kommt es da auch zu einer Prägung durch den Autor, ich fand es in diesem Buch aber sehr gelungen. Fiktiv ist dagegen der Tempelritter Raol, dessen Figur sich aber wunderbar in die Geschichte einwebt, und durch den man viel über das Leben der Tempelritter erfährt.
Der Schreibstil ist leicht zu lesen und sehr lebendig, insgesamt auch eher modern gehalten, wie man es aus historischen Romanen sonst vielleicht nicht so kennt. Oft stört mich das, wenn der Stil nicht zur Zeit passt, in der eine Geschichte spielt, diesmal aber fand ich das gar nicht schlimm; auch nicht, dass die Geschichte im Präsens geschrieben ist, was ich sonst nicht mag – aber hier hat es mich tatsächlich direkt ins Geschehen geholt und ich hatte das Gefühl, die Flucht selber mitzuerleben.
Ich mochte dieses Buch wirklich sehr gerne und hatte spannende und sehr unterhaltsame Lesestunden. Daher gebe ich 5 von 5 Sternen.
Mein Fazit
Eine spannende und abenteuerliche Geschichte, die im 12. Jahrhundert in Jerusalem spielt und die den Leser auf eine gefährliche Flucht mitnimmt. Ich hatte fesselnde Lesestunden und habe die beiden großartig gestalteten Protagonisten sehr gemocht und auch gerne begleitet. Der Schreibstil ist leicht zu lesen und macht die Geschichte nochmal lebendiger – ich gebe diesem Buch 5 von 5 Sternen.
Ein toller Abenteuerroman mit starken Charakteren – ich war von Anfang an gefesselt und habe ganz nebenbei auch noch eine Menge über die Zeit zwischen dem 1. und 2. Kreuzzug erfahren.
Ulf Schiewe entführt den Leser in das Jahr 1129. In Jerusalem herrscht Baudouin II.. Um seine Nachfolge zu sichern, möchte er seine älteste Tochter Melisende mit dem Grafen Foulques d’Anjou verheiraten, doch seine widerspenstige Tochter lehnt das ab und flüchtet. Doch noch ehe sie ihr Ziel erreicht, wird sie überfallen und als Geisel genommen. Baudouin verhandelt und schickt seinen ergebenen Tempelritter Raol de Montalban, um seine Tochter wohlbehalten nach Jerusalem zurückzubringen. Was er nicht ahnt, dass die beiden in große Gefahr geraten.
Man wird direkt in die Geschichte hineingeschmissen und es ist von Anfang an spannend. Man bekommt Einblicke in den 1. Kreuzzug und in das damalige Leben in Jerusalem, aber auch in das Leben von Seldschuken und Muslimen, beides Kulturen, über die ich bisher nur wenig gelesen habe und daher auch nur wenig wusste. Melisende gerät in ein großes Abenteuer – erst indem sie vor dem zukünftigen Ehemann flieht, dann als sie als Geisel in einen Harem gerät und schließlich mit dem Tempelritter Raol auf dem Weg zurück nach Jerusalem, der voller Gefahren steckt. Die Geschichte lebt von den tollen Beschreibungen der Landschaften, Menschen und Szenerien, und man merkt, dass der Autor hier gut recherchiert hat. Getragen wird die ganze Geschichte aber durch die beiden tollen Protagonisten Melisende und Raol; und gegensätzlicher könnten die beiden kaum sein. Während Melisende aufbrausend und manchmal auch unüberlegt handelt, ist Raol ein vorausschauender und zurückhaltender Mensch, der Entscheidungen nicht wohldurchdacht trifft. Melisende redet sich oft um Kopf und Kragen, Raol dagegen ist eher still und verliert kein überflüssiges Wort. Ich mochte beide sehr gerne, jeden auf seine Weise, und da sie sowohl gute Seiten als auch Macken haben, sind sie sehr authentisch. Aber auch die anderen Figuren sind gut gezeichnet und lebendig, keiner wirkt stereotyp, sondern immer mit eigener Geschichte, so dass ich mir jeden gut vorstellen konnte.
Man ahnt vielleicht schon, dass es auch eine kleine Romanze gibt in diesem Buch, die auch einen gewissen Raum einnimmt, die mich aber nicht gestört hat, weil sie wohldosiert und passend war.
Gelungen ist dem Autor die Verknüpfung von Wahrheit und Fiktion. Denn Melisende hat es tatsächlich gegeben, genau wie ihren Vater als Herrscher Baudouin und den Gemahl Foulques d’Anjou. Es ist immer schwer, historischen Persönlichkeiten Leben einzuhauchen und natürlich kommt es da auch zu einer Prägung durch den Autor, ich fand es in diesem Buch aber sehr gelungen. Fiktiv ist dagegen der Tempelritter Raol, dessen Figur sich aber wunderbar in die Geschichte einwebt, und durch den man viel über das Leben der Tempelritter erfährt.
Der Schreibstil ist leicht zu lesen und sehr lebendig, insgesamt auch eher modern gehalten, wie man es aus historischen Romanen sonst vielleicht nicht so kennt. Oft stört mich das, wenn der Stil nicht zur Zeit passt, in der eine Geschichte spielt, diesmal aber fand ich das gar nicht schlimm; auch nicht, dass die Geschichte im Präsens geschrieben ist, was ich sonst nicht mag – aber hier hat es mich tatsächlich direkt ins Geschehen geholt und ich hatte das Gefühl, die Flucht selber mitzuerleben.
Ich mochte dieses Buch wirklich sehr gerne und hatte spannende und sehr unterhaltsame Lesestunden. Daher gebe ich 5 von 5 Sternen.
Mein Fazit
Eine spannende und abenteuerliche Geschichte, die im 12. Jahrhundert in Jerusalem spielt und die den Leser auf eine gefährliche Flucht mitnimmt. Ich hatte fesselnde Lesestunden und habe die beiden großartig gestalteten Protagonisten sehr gemocht und auch gerne begleitet. Der Schreibstil ist leicht zu lesen und macht die Geschichte nochmal lebendiger – ich gebe diesem Buch 5 von 5 Sternen.
Melisende von Jerusalem
15/12/21 11:51 Archiviert unter: Rezensionen
Eine der ersten Rezensionen zum neuen Buch von der sympathischen Stelíyana
Bewertung: 5 Sterne
Kurzmeinung: Ein toller historischer Roman!
König Baudoin hat keinen Sohn, weshalb seine Tochter Melisende eines Tages den Thron erben wird. Als er ihr aber ihren zukünftigen Bräutigam vorstellt, lehnt Melisende ihn ab. Sie entscheidet sich dafür, die Stadt heimlich zu verlassen. Doch dieser Plan zeigt sich als nicht besonders schlau, denn ihre Eskorte wird überfallen und Melisende wird als Geisel genommen. Um seine liebste Tochter zu retten, ist König Baudoin bereit zum Verhandeln und schickt den mutigen Tempelritter Raol de Montalban zu Melisende. Bald wird aber klar, dass die Gefahr von mehreren Seiten droht.
Die Bücher von Ulf Schiewe sind immer ein Highlight! Ich liebe seinen flüssigen Schreibstil und seine Protagonisten muss man einfach lieben. Er schafft eine ausgewogene Mischung aus Geschichte und Abenteuer. Der Autor leistet eine hervorragende Recherchearbeit und verarbeitet sein Wissen gekonnt portionsweise im Buch. Die Dialoge sind immer ein Genuss und die Liebesgeschichte nicht zu kitschig. Dazu kommt natürlich eine gute Portion Spannung und voilà - ein absoluter Pageturner ist da!
Auch in "Die Mission des Kreuzritters" hat Ulf Schiewe einige Hürden für seine Charaktere vorbereitet. Ja, die Armen haben es wirklich nicht leicht, aber dadurch können sie über sich hinaus wachsen. Es hat mir enormen Spaß gemacht, die Entwicklung von Raol und besonders von Melisende zu verfolgen. Die Entführung und die anschließende Rettungsmission wurden zu einem Abenteuer. Aus der verwöhnten Prinzessin ist eine erwachsene Frau geworden, die gelernt, Menschen nicht nur nach ihrem Äußeren zu beurteilen. Sie hat gelernt, dass nicht alles selbstverständlich ist und man um vieles kämpfen muss. Aus der Prinzessin ist eine Herrscherin geworden.
Raol war aber auch eine sehr starke Figur. Er ist ein Held. Er ist mutig und erfüllt stets seine Pflichten. Wir haben aber auch eine andere Seite von ihm kennengelernt. Die Schale mag hart sein, aber das Innere ist weich. Er ist ein verletzlich und das macht ihn so menschlich und ja, sehr sympathisch. Zwischen ihm und Melisende ist eine so schöne und starke Liebe entstanden, die jedes Herz zum Schmelzen bringen kann. Eine Liebe, die unmöglich ist.
Die Mission des Kreuzritters
Bewertung: 5 Sterne
Kurzmeinung: Ein toller historischer Roman!
König Baudoin hat keinen Sohn, weshalb seine Tochter Melisende eines Tages den Thron erben wird. Als er ihr aber ihren zukünftigen Bräutigam vorstellt, lehnt Melisende ihn ab. Sie entscheidet sich dafür, die Stadt heimlich zu verlassen. Doch dieser Plan zeigt sich als nicht besonders schlau, denn ihre Eskorte wird überfallen und Melisende wird als Geisel genommen. Um seine liebste Tochter zu retten, ist König Baudoin bereit zum Verhandeln und schickt den mutigen Tempelritter Raol de Montalban zu Melisende. Bald wird aber klar, dass die Gefahr von mehreren Seiten droht.
Die Bücher von Ulf Schiewe sind immer ein Highlight! Ich liebe seinen flüssigen Schreibstil und seine Protagonisten muss man einfach lieben. Er schafft eine ausgewogene Mischung aus Geschichte und Abenteuer. Der Autor leistet eine hervorragende Recherchearbeit und verarbeitet sein Wissen gekonnt portionsweise im Buch. Die Dialoge sind immer ein Genuss und die Liebesgeschichte nicht zu kitschig. Dazu kommt natürlich eine gute Portion Spannung und voilà - ein absoluter Pageturner ist da!
Auch in "Die Mission des Kreuzritters" hat Ulf Schiewe einige Hürden für seine Charaktere vorbereitet. Ja, die Armen haben es wirklich nicht leicht, aber dadurch können sie über sich hinaus wachsen. Es hat mir enormen Spaß gemacht, die Entwicklung von Raol und besonders von Melisende zu verfolgen. Die Entführung und die anschließende Rettungsmission wurden zu einem Abenteuer. Aus der verwöhnten Prinzessin ist eine erwachsene Frau geworden, die gelernt, Menschen nicht nur nach ihrem Äußeren zu beurteilen. Sie hat gelernt, dass nicht alles selbstverständlich ist und man um vieles kämpfen muss. Aus der Prinzessin ist eine Herrscherin geworden.
Raol war aber auch eine sehr starke Figur. Er ist ein Held. Er ist mutig und erfüllt stets seine Pflichten. Wir haben aber auch eine andere Seite von ihm kennengelernt. Die Schale mag hart sein, aber das Innere ist weich. Er ist ein verletzlich und das macht ihn so menschlich und ja, sehr sympathisch. Zwischen ihm und Melisende ist eine so schöne und starke Liebe entstanden, die jedes Herz zum Schmelzen bringen kann. Eine Liebe, die unmöglich ist.
Liebe und Krieg
15/12/21 11:39 Archiviert unter: Rezensionen
Michael Sterzik hat schon einige meiner Bücher rezensiert. Er nimmt sich immer Zeit, vermittelt einigen Hintergrund zu der Thematik und bemüht sich, die jeweiligen Bücher unter verschiedenen, interessanten Gesichtspunkten zu betrachten. Auch hier, wie immer, gut geschrieben.
Rezension von Michael Sterzik
Bewertung: 5 Sterne
Kurzmeinung: Eine spannende Brücke zu den anderen Romanen. Viel Gefühl, tolle Dialoge. Großartiger Roman - der stiller ist - aber auch Botschaften hat.
Das Heilige Land – die Kreuzzüge in denen Fürsten, Ritter, Soldaten und einfache Menschen den Aufruf der Kirche „Gott will es so“ folgten und kämpften. Unzählig viele ließen ihr Leben im gelobten Land. Die Operation „Heiliges Grab“ versprach neben dem Sündenerlass, viel Macht und Einfluss und die Gier nach irdischen Reichtümern ließen das Gewissen und Gottes Gebote ignorieren. Juden, Moslems und Christen – drei Religionen, deren Menschen nicht in Frieden leben konnten – eine große Schuld trugen die Kreuzfahrer. Von der katholischen Kirche sanktioniert, wurde der Kampf um Jerusalem erbittert geführt. So entstanden viele kleinere und größere Kreuzfahrerstaaten und damit viele Krisenherde. Die Grenze zwischen einem Kaltem Krieg und immer wieder aufflammenden kriegerischen Auseinandersetzungen war mitunter fließend.
Es entstanden einige geistliche Ritterorden – einer der berühmtesten war der Templerorden. Die „Arme Ritterschaft Christi“ war einflussreich, und „Reich“ im wahrsten Sinne des Wortes. Ihre Kämpfer kamen aus ganz Europa, einfache Ritter, adelige – desillusionierte Menschen, die danach strebten, Gottes Werk auf Erden zu schaffen, indem sie Pilger schützen, sich aber auch sehr aktiv an Kriegen beteiligten. Als großartige und fähige Kämpfer waren sie gefürchtet, aber auch bei Feinden respektiert. Doch sie waren nicht nur im Outremer ansässig, sondern auch in vielen Städten, die militärisch, politisch und wirtschaftlich von beträchtlicher Bedeutung waren.
Der Münchner Autor Ulf Schiewe hat in seinen mittelalterlichen Romanen - „Der Bastard von Tolosa“, „Die Hure Babylon“ u.a. diese Thematik höchst spannend und absolut unterhaltsam aufleben lassen. Diese Titel gehören mit zu den besten, historischen Romanen in diesem Genre.
Nun schlägt der erfolgreiche Autor mit seinem neuesten Roman „Die Mission des Kreuzritters“ eine Brücke zu seinen früheren Romanen.
Jerusalem, 1129. Als älteste Tochter des Königs soll Melisende einst die Krone erben und über das Heilige Land herrschen. Den von ihrem Vater ausgesuchten Bräutigam lehnt die eigenwillige junge Frau jedoch vehement ab. Heimlich verlässt sie mit einer Eskorte die Stadt. Doch sie kommt nicht weit. Ihre Reisegruppe wird überfallen, ihre Wache getötet, sie selbst als Geisel verschleppt. Um sie zu retten, schickt König Baudouin den Tempelritter Raol de Montalban aus. Bald merkt er: Gefahr droht von mehr als einer Seite ...(Verlagsinfo)
Ulf Schiewes schriftstellerisches Talent offenbart sich in genau diesen Romanen, in denen er uns das Mittelalter und das untergeordnete Thema der Kreuzzüge so bildgewaltig, detailreich und spannend erzählt. „Die Mission des Kreuzritters“ unterscheidet sich dennoch von den anderen Titeln dieser Reihe. Er ist weniger actionreich konzipiert – aber verliert zu keinem Zeitpunkt seinen Unterhaltungswert.
Der Konflikt zwischen den Kreuzfahrerstaaten, und zwar in seiner politischen und militärischen Brisanz ist der Fokus. Als Faustpfand fungiert die historisch verbürgte Melisande – die Prinzessin des Königs von Jerusalem. Ein „wahrer“ Schatz – aber ein intelligenter, abenteuerlicher Charakter, der sehr selbstbewusst nach Emanzipation schreit und wenig Interesse hat, sich einen Ehemann unterzuordnen.
Ulf Schiewe geht insgesamt sehr kritisch ins Gericht mit dem (Un)Sinn der Kreuzzüge. Die Dialoge sind großartig wenn Raol de Montalban vom Töten und sterben spricht und sich selbst sehr kritisch dabei reflektiert. Ulf Schiewe bewertet hier aber keine Religion und befindet sich weiterhin diesbezüglich auf einer neutralen Ebene – doch die Botschaft ist unmissverständlich und unüberhörbar.
Die Entführung und Rettung von Melisande hat historisch nicht stattgefunden. Ulf Schiewe nutzt diese fiktiven Situationen, um seine Erzählung zu positionieren. Die Spannung findet man also nicht nur bei Schwertkämpfen wieder, die gibt es auch – doch die Konzentration verlagert sich eindeutig auf tolle, inhaltlich informative Dialoge, die auch sehr sensibel, feinfühlig und tiefgründig sind. Und in der vertrauten Atmosphäre erzählt der Tempelritter auch von zu Hause, der Motivation sich dem Orden anzuschließen, seinen Glauben an Gott und die Sehnsucht nach seiner eigentlichen Familie in Europa.
Die „Liebe“ ist hier neben den beiden Protagonisten auch ein Hauptdarsteller. Aber wie wir alle wissen, offenbart sich die Liebe auch zu einem Vater, zu einer Schwester, seinem Land, seiner Vergangenheit und vieles mehr. Die Liebe ist halt die Antwort auf (viele) alle Fragen. Ein philosophisches Ambiente ist hier allgegenwärtig.
„Die Mission des Kreuzritters“, erzählt vom Suchen und Finden seiner eigenen Bestimmung. Vom Mut auszubrechen, vor Traditionen wegzurennen, sich selbst zu begegnen und um vielleicht sein Schicksal anzuerkennen.
Für alle Action-Junkies ist gesorgt, und auch für die romantisch veranlagte Zielgruppe gibt es Herz-Schmerz-Passagen. Allerdings und das ist wichtig, wirkt nichts davon deplatziert, überzeichnet, oder verfängt sich in Klischees. Historische Personen kommen natürlich auch vor, und Ulf Schiewe geht darauf souverän in seinem Nachwort darauf ein.
Die Charaktere sind besonders stark und zugleich schwach entworfen. Wobei genau das ihre Stärke ist – die menschliche Fehlbarkeit und den Willen sich und ggf. auch andere zu verändern. Nicht zu jedem Preis, aber mit vollem Einsatz.
Fazit
Ein großartiges Buch – dass neben der Spannung auch philosophische und moralische Vorstellungen vermittelt. In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt. Ein (un)kriegerischer Roman, der liebevoll beschreibt, was wichtig ist.
Michael Sterzik
Die Mission des Kreuzritters
Rezension von Michael Sterzik
Bewertung: 5 Sterne
Kurzmeinung: Eine spannende Brücke zu den anderen Romanen. Viel Gefühl, tolle Dialoge. Großartiger Roman - der stiller ist - aber auch Botschaften hat.
Das Heilige Land – die Kreuzzüge in denen Fürsten, Ritter, Soldaten und einfache Menschen den Aufruf der Kirche „Gott will es so“ folgten und kämpften. Unzählig viele ließen ihr Leben im gelobten Land. Die Operation „Heiliges Grab“ versprach neben dem Sündenerlass, viel Macht und Einfluss und die Gier nach irdischen Reichtümern ließen das Gewissen und Gottes Gebote ignorieren. Juden, Moslems und Christen – drei Religionen, deren Menschen nicht in Frieden leben konnten – eine große Schuld trugen die Kreuzfahrer. Von der katholischen Kirche sanktioniert, wurde der Kampf um Jerusalem erbittert geführt. So entstanden viele kleinere und größere Kreuzfahrerstaaten und damit viele Krisenherde. Die Grenze zwischen einem Kaltem Krieg und immer wieder aufflammenden kriegerischen Auseinandersetzungen war mitunter fließend.
Es entstanden einige geistliche Ritterorden – einer der berühmtesten war der Templerorden. Die „Arme Ritterschaft Christi“ war einflussreich, und „Reich“ im wahrsten Sinne des Wortes. Ihre Kämpfer kamen aus ganz Europa, einfache Ritter, adelige – desillusionierte Menschen, die danach strebten, Gottes Werk auf Erden zu schaffen, indem sie Pilger schützen, sich aber auch sehr aktiv an Kriegen beteiligten. Als großartige und fähige Kämpfer waren sie gefürchtet, aber auch bei Feinden respektiert. Doch sie waren nicht nur im Outremer ansässig, sondern auch in vielen Städten, die militärisch, politisch und wirtschaftlich von beträchtlicher Bedeutung waren.
Der Münchner Autor Ulf Schiewe hat in seinen mittelalterlichen Romanen - „Der Bastard von Tolosa“, „Die Hure Babylon“ u.a. diese Thematik höchst spannend und absolut unterhaltsam aufleben lassen. Diese Titel gehören mit zu den besten, historischen Romanen in diesem Genre.
Nun schlägt der erfolgreiche Autor mit seinem neuesten Roman „Die Mission des Kreuzritters“ eine Brücke zu seinen früheren Romanen.
Jerusalem, 1129. Als älteste Tochter des Königs soll Melisende einst die Krone erben und über das Heilige Land herrschen. Den von ihrem Vater ausgesuchten Bräutigam lehnt die eigenwillige junge Frau jedoch vehement ab. Heimlich verlässt sie mit einer Eskorte die Stadt. Doch sie kommt nicht weit. Ihre Reisegruppe wird überfallen, ihre Wache getötet, sie selbst als Geisel verschleppt. Um sie zu retten, schickt König Baudouin den Tempelritter Raol de Montalban aus. Bald merkt er: Gefahr droht von mehr als einer Seite ...(Verlagsinfo)
Ulf Schiewes schriftstellerisches Talent offenbart sich in genau diesen Romanen, in denen er uns das Mittelalter und das untergeordnete Thema der Kreuzzüge so bildgewaltig, detailreich und spannend erzählt. „Die Mission des Kreuzritters“ unterscheidet sich dennoch von den anderen Titeln dieser Reihe. Er ist weniger actionreich konzipiert – aber verliert zu keinem Zeitpunkt seinen Unterhaltungswert.
Der Konflikt zwischen den Kreuzfahrerstaaten, und zwar in seiner politischen und militärischen Brisanz ist der Fokus. Als Faustpfand fungiert die historisch verbürgte Melisande – die Prinzessin des Königs von Jerusalem. Ein „wahrer“ Schatz – aber ein intelligenter, abenteuerlicher Charakter, der sehr selbstbewusst nach Emanzipation schreit und wenig Interesse hat, sich einen Ehemann unterzuordnen.
Ulf Schiewe geht insgesamt sehr kritisch ins Gericht mit dem (Un)Sinn der Kreuzzüge. Die Dialoge sind großartig wenn Raol de Montalban vom Töten und sterben spricht und sich selbst sehr kritisch dabei reflektiert. Ulf Schiewe bewertet hier aber keine Religion und befindet sich weiterhin diesbezüglich auf einer neutralen Ebene – doch die Botschaft ist unmissverständlich und unüberhörbar.
Die Entführung und Rettung von Melisande hat historisch nicht stattgefunden. Ulf Schiewe nutzt diese fiktiven Situationen, um seine Erzählung zu positionieren. Die Spannung findet man also nicht nur bei Schwertkämpfen wieder, die gibt es auch – doch die Konzentration verlagert sich eindeutig auf tolle, inhaltlich informative Dialoge, die auch sehr sensibel, feinfühlig und tiefgründig sind. Und in der vertrauten Atmosphäre erzählt der Tempelritter auch von zu Hause, der Motivation sich dem Orden anzuschließen, seinen Glauben an Gott und die Sehnsucht nach seiner eigentlichen Familie in Europa.
Die „Liebe“ ist hier neben den beiden Protagonisten auch ein Hauptdarsteller. Aber wie wir alle wissen, offenbart sich die Liebe auch zu einem Vater, zu einer Schwester, seinem Land, seiner Vergangenheit und vieles mehr. Die Liebe ist halt die Antwort auf (viele) alle Fragen. Ein philosophisches Ambiente ist hier allgegenwärtig.
„Die Mission des Kreuzritters“, erzählt vom Suchen und Finden seiner eigenen Bestimmung. Vom Mut auszubrechen, vor Traditionen wegzurennen, sich selbst zu begegnen und um vielleicht sein Schicksal anzuerkennen.
Für alle Action-Junkies ist gesorgt, und auch für die romantisch veranlagte Zielgruppe gibt es Herz-Schmerz-Passagen. Allerdings und das ist wichtig, wirkt nichts davon deplatziert, überzeichnet, oder verfängt sich in Klischees. Historische Personen kommen natürlich auch vor, und Ulf Schiewe geht darauf souverän in seinem Nachwort darauf ein.
Die Charaktere sind besonders stark und zugleich schwach entworfen. Wobei genau das ihre Stärke ist – die menschliche Fehlbarkeit und den Willen sich und ggf. auch andere zu verändern. Nicht zu jedem Preis, aber mit vollem Einsatz.
Fazit
Ein großartiges Buch – dass neben der Spannung auch philosophische und moralische Vorstellungen vermittelt. In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt. Ein (un)kriegerischer Roman, der liebevoll beschreibt, was wichtig ist.
Michael Sterzik
Wunderschöne Rezension zum "Kreuzritter"
07/12/21 13:40 Archiviert unter: Rezensionen
Unterhaltsam und lehrreich
Es hat ja schon einige ausgezeichnete und durchweg positive Rezensionen zu meinem neuen Buch gegeben. Aber diese hier von der Leserin Kristallkind hat mir irgendwie besonders gefallen. Ich soll sie nicht bei ihrem richtigen Namen nennen, denn sie möchte anonym bleiben. Das will ich natürlich respektieren.
Bewertung: 5 Sterne
Kurzmeinung: Eine Mischung aus wichtigen persönlichen Entwicklungen, einer großartigen Liebe, Abenteuern und Blicken auf die Kultur der Region. Herrlich!
Jerusalem im Jahre 1129. König Baudouin kann leider nicht mit einem Sohn als Thronfolger aufwarten. Dafür hat er vier aufgeweckte Töchter, von denen Melisende, die älteste der Schwestern, den Comte d` Anjou heiraten soll. Diese Hochzeit scheint beschlossene Sache, doch niemand hat die Königstochter nach ihrer Meinung gefragt. Zornig und entschlossen flieht sie mit Geleitschutz Richtung Antiochia, wo ihre Schwester lebt. Unterwegs wird die kleine Reisegruppe jedoch überfallen und Melisende entführt. Erschrocken beauftragt Baudouin nun kurzerhand den Kreuzritter Raol de Montalban mit der wichtigen Aufgabe die Thronerbin zurückzuholen.
Dieser historische Roman glänzte durch viele Aspekte, aber vor allem durch die hervorragende Recherchearbeit und das Detailwissen des Autors. Auch die stimmungsvollen Beschreibungen von Landschaft, Kultur und Sinneseindrücken waren außerordentlich bereichernd für mein Leseerlebnis. So konnte ich fast selbst dort sein, die Atmosphäre des Orients genießen.
Vor allem gefiel mir die Persönlichkeitsentwicklung der Protagonisten. Melisende sah ich vor ihrer Flucht noch als trotziges Kind, Raol orientierungslos und sinnsuchend. Später wohnte dann in beiden eine unglaubliche Kraft, die mich sehr bewegte. Der Autor gestaltete mit viel Einfühlungsvermögen dazu einige berührende Szenen mit sehr persönlichen Gesprächen und Geständnissen, die durch die Dynamik von Wertschätzung einen großartigen inneren Wachstumsschub hervorbrachten.
Außerdem konnte ich in dieser Geschichte erleben, wie Ansichten und Erfahrungen mit der jeweils fremden Kultur ausgetauscht und etwaige Fehleinschätzungen aus der Welt geräumt wurden. Es wurden dadurch Brücken zwischen den Menschen gebaut, die durch Achtung geprägt waren. Wunderbar!
Die versprochene Liebesgeschichte entwickelte sich vorsichtig, Schritt für Schritt. Ich fand dies sehr angenehm, es wirkte authentisch. Besonders von Raol war ich ziemlich schnell beeindruckt. Ihm wurde ein wunderbarer Charakter gegeben - als freundlicher Mann von Ehre, der dennoch tat, was getan werden musste. Diesbezüglich konnte ich eine entromantisierte Version des Tempelritter-Weges mitverfolgen, die schonungslos klar daran erinnerte, dass die Mitglieder des Ordens Überlebenskünstler und streng militärisch geschult waren. Die Sanftheit der Liebe und der martialische Kampf um das Leben auf derart komprimiertem Raum gaben der Erzählung als Kontrast eine ganz besondere Energie.
Obendrein war ich über die Gestaltung des Buches positiv überrascht! Die Motiv- und Farbauswahl sowie die Beschaffenheit des Papiers und des flexiblen Einbandes wirkte alles in allem sehr hochwertig.
Kurzum, „Die Mission des Kreuzritters“ hat mich sehr gut unterhalten. Die Mischung aus wichtigen persönlichen Entwicklungen, einer großartigen Liebe, Abenteuern und Blicken auf die Kultur der Region, fand ich ausgezeichnet. Ganz nebenbei nahm ich auch noch einiges an Wissen mit. Nun warte ich gespannt auf das nächste Buch von Ulf Schiewe.